Hallo meine Lieben,
passend zum ersten Dezember hat es bei uns in der Nacht geschneit ... es sah traumhaft aus! Doch als wir dann aufgestanden sind, war es so warm geworden, dass die weiße Pracht schon wieder weg war. Und als wir uns in die Stadt auf machten hat es sogar geregnet. Schade auch.
Aber jetzt zu was anderem ...
Auch dieses Jahr gibt es wieder einen
Adventskalender von den DIY - Mädels aus dem Forum ... schaut doch mal vorbei.
Seid ihr auch im Deko-, Back- ,Näh- , Bastel- und Aufräumstress?
Ja? Dann möchte ich euch an dem Adventskalender, den ich für die Kita gemacht habe, teilhaben lassen. Ich weiß zwar nicht, ob ich das überhaupt darf ... ich mach halt einfach mal.
Die Geschichten habe ich zum Teil im Netz gefunden, oder habe sie selber in Buchform zu Hause.
Also setzt euch gemütlich hin ... nippt an eurem Tee ... und lest, leise oder auch laut, mit. Ich wünsche euch viel Spaß dabei.
Das Engelskind Anna
Es war wieder einmal Weihnachten auf der Erde.
Der Weihnachtsmann lud alle Geschenke für die Menschenkinder auf seinen großen
Schlitten. Der Schlitten sah sehr prächtig aus und er wurde von 7 Rentieren
gezogen.
Neben den Geschenkpaketen saßen 7 Engel, die dem Weihnachtsmann helfen sollten,
die Geschenke zu verteilen. Im Himmel gab es ja ganze Scharen von Engeln, aber
nur 7 Engel wurden für diese Heilige Nacht ausgewählt. In diesem Jahr war nun
also die Wahl auch auf das Engelskind Anna gefallen. Schon tagelang vorher war
sie aufgeregt und sie träumte jede Nacht von der Fahrt mit dem herrlichen Rentierschlitten.
Dann am Heiligen Abend war es endlich soweit.
Die Rentiere hatten vor lauter Aufregung rote Nasen, und die Engel hatten
ihre goldenen Flügel solange geputzt, dass sie jetzt im Sternenlicht wunderbar
funkelten und blinkten. Hey, was machte das für einen großen Spaß mit dem
Geschenkeschlitten durch den Himmel zu fliegen! Der Weihnachtsmann drehte sich
zu seinen Engeln um, lächelte Anna
freundlich an und blinzelte dabei mit den Augen, als ob er ihr etwas sagen
wollte.
Im nächsten Moment ging ein Ruck durch den Schlitten: eines der Rentiere hatte
einen Schluckauf bekommen.
Ein Rentier mit Schluckauf? Der Weihnachtsmann fing laut zu lachen an, und auch
die Engel stimmten in das Lachen ein; das klang dann so, als würden Glocken
klingen.
Da aber passierte es: eines der Pakete geriet ins Rutschen und als Anna danach
greifen wollte, fiel auch sie vom Schlitten herunter. Schnell bewegte sie ihre
Flügel, und sie schaffte es auch noch, das Paket aufzufangen.
Als sie sich dann umschaute war der Schlitten schon weit davongefahren. Unter
sich sah Anna aber schon die Häuser der Menschen.Und so landete sie erst einmal
ganz sanft und leise auf der Erde.
Sie stand ganz verloren zwischen den Menschen. Das Paket in ihren Händen
drückte sie fest an sich, so als könnte sie sich daran festhalten.
Aber warum blieben die Menschen stehen? Manche schauten sie verwundert an, als
könnten sie nicht glauben, was sie dort sahen.Wieder andere lachten Anna
einfach nur aus! Warum nur? Anna sah doch genauso aus wie ein Menschenkind.
Bis auf die goldenen Flügel; so etwas hatten die Menschen
noch nie gesehen! Anna schaute verlegen auf den Boden und wünschte sich ganz
fest, dass ihre Flügel unsichtbar wären.
Und mit einem mal gingen die Menschen achtlos an ihr vorbei, denn ihr Wunsch
war in Erfüllung gegangen.
Der Schlitten mit dem Weihnachtsmann würde erst in einem Jahr wieder zur Erde
kommen. Solange musste Anna erst einmal bei den Menschen leben. Es fiel ihr
nicht leicht, aber es gab sehr nette Menschen, die ihr halfen. Sie lernte aber
auch, dass es Kriege zwischen den Menschen gab; und auch Hass, Neid, Hunger und
Kälte.
Ganz schlimm war es, wenn Anna traurige Menschen sah. Dann wurde auch sie
traurig. Zu hause bei den anderen Engeln gab es so etwas nicht. Alle Engel waren
immer freundlich und nett, und es gab niemals Streit.
Engel kennen deshalb auch keine Tränen, aber weil Anna bei
den Menschen lebte, und sie manchmal sehr traurig war, geschah es eines Tages :
Anna weinte!
Ein junger Mann sah ihre Tränen und er nahm Anna in seine Arme. Er gab ihr
soviel Wärme und Geborgenheit, dass die Tränen bald trockneten, und nach einer
kleinen Weile schenkte Anna ihm ein himmlisches Lächeln als Dank. Da wurde auch
der junge Mann glücklich und froh.
Sie wurden Mann und Frau, und lebten glücklich miteinander. Es war aber fast
ein Jahr vergangen und die Weihnachtszeit kam wieder heran.
Der Weihnachtsmann würde mit seinem Schlitten zur Erde kommen und Anna würde
wieder zu den anderen Engeln in den Himmel zurückkehren. Sie hatte aber ihren Mann
sehr lieb gewonnen und wollte ihn nicht verlassen.
So schrieb sie eines Tages wie die anderen Menschenkinder einen Brief an den
Weihnachtsmann.
" Lieber Weihnachtsmann!
Das Leben hier auf der Erde ist nicht immer so schön wie bei deinen Engeln im
Himmel. Aber ich habe einen lieben Mann und Freunde, die alle traurig wären,
wenn ich von hier fort müsste.
Es gibt auch noch so viele traurige Augen, in die ich ein Lächeln zaubern
möchte, so viele traurige Herzen, die ich fröhlich machen möchte... Ich kann hier
einfach nicht weggehen, kannst Du das verstehen?
Dein Engelskind Anna
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:
" Mein lieber Engel Anna!
Seit langer, langer Zeit schon komme ich mit meinem Schlitten zur
Weihnachtszeit zu den Menschen auf die Erde. Und jedes mal ist ein kleiner
Engel vom Schlitten gefallen...
Die Menschen brauchen diese Engel.
Ohne sie wäre das Leben auf der Welt noch ein bisschen kälter, noch ein
bisschen trauriger.
Bleib' bei den Menschen, Anna, sie brauchen Dich! Wie lange Du noch bleiben
kannst, kann auch ich Dir nicht sagen.
Irgendwann wirst auch Du gehen müssen, wie alle anderen Menschen auch.
Aber ich verspreche Dir, dass ich dann einen anderen Engel zur Erde schicken
werde, damit Dein Mann und Deine Freunde nicht allzu traurig werden. Und denke
immer daran: vielleicht ist ein Mensch, der Dir begegnet, auch ein Engel. Ein
Engel mit unsichtbaren Flügeln.
Dein Weihnachtsmann
Mir gefiel die Geschichte so gut, dass sie heute an erster Stelle erscheinen darf.
Ich wünsche euch eine wunderschöne Adventszeit ... nehmt einen Gang raus ... keiner muss perfekt sein ... niemand "MUSS" das perfekte und selbstgemachte Geschenk unter dem Weihnachtsbaum finden ... das Jahr hat 365 Tage an denen man seine Liebsten beschenken kann.
Viel wichtiger ist es doch, sich selbst und seinen Liebsten nah zu sein, schöne Rituale aus der eigenen Kindheit zu pflegen und an die eigenen Kinder weiter zu geben. Deshalb kuschelt euch bei Kerzenschein auf dem Sofa zusammen ... esst Kekse (müssen nicht selbstgebacken sein, Hauptsache lecker) und trinkt was lecker warmes.
Ich wünsche euch einen schönen kuschligen Abend,
Eure Gisi